Was sind Glaskörpertrübungen?

Glaskörpertrübungen, die sogenannten Mouches Volantes oder „fliegende Mücken“, sind kleine, schwebende Flecken oder Fäden, die in unserem Sichtfeld erscheinen. Diese Trübungen sind eigentlich winzige Partikel oder Fasern, die sich im Glaskörper des Auges befinden, einer gelartigen Substanz, die den Raum zwischen der Linse und der Netzhaut ausfüllt und zu diesen Sehstörungen führen. Mit zunehmendem Alter kommt es zu natürlichen Veränderungen in der Struktur des Glaskörpers. Er verliert an Volumen und verflüssigt sich teilweise, wodurch Kollagenfasern und andere mikroskopische Partikel freigesetzt werden, die Schatten auf die Netzhaut werfen.

Diese Schatten werden dann als bewegliche Trübungen wahrgenommen. Interessanterweise sind diese Trübungen nicht direkt in unserem Auge sichtbar, sondern nur die Schatten, die sie werfen. Das Phänomen ist weit verbreitet und wird oft als harmlos betrachtet, kann aber in manchen Fällen zu einer Beeinträchtigung der Sehqualität führen.

Ursachen und Risikofaktoren der Glaskörpertrübung

Die Hauptursache für Glaskörpertrübungen, oder auch Floater genannt,  ist der natürliche Alterungsprozess. Mit zunehmendem Alter verändert sich der Glaskörper in seiner Konsistenz, sodass der Glaskörper und die Kollagenfasern verklumpen können. Diese Veränderungen können durch verschiedene Faktoren begünstigt oder beschleunigt werden:

• Kurzsichtigkeit (Myopie): Menschen mit starker Kurzsichtigkeit haben ein höheres Risiko für Glaskörpertrübungen. Dies liegt daran, dass bei Myopie der Augapfel oft länger als normal ist, was zu einer stärkeren Dehnung und Veränderung des Glaskörpers führt.
• Augenverletzungen: Physische Traumata können die Struktur des Auges verändern und zu einer vorzeitigen Verflüssigung des Glaskörpers führen.
• Augenoperationen: Bestimmte chirurgische Eingriffe, wie zum Beispiel Kataraktoperationen, können den Glaskörper beeinflussen und das Risiko für Trübungen erhöhen.
• Andere Augenerkrankungen: Zustände wie Uveitis (eine Entzündung der Uvea im Auge) oder Netzhautablösungen können zu Trübungen führen, da sie den Glaskörper beeinträchtigen können.
• Diabetes: Diabetiker, insbesondere solche mit fortgeschrittener diabetischer Retinopathie, können ein erhöhtes Risiko für Glaskörpertrübungen haben.

Symptome und Diagnose der Glaskörpertrübung

Glaskörpertrübungen äussern sich typischerweise als kleine, dunkle Flecken oder Fäden, die über das Sichtfeld schweben, besonders deutlich bei Helligkeit und gegen helle Hintergründe. Sie bewegen sich mit den Augenbewegungen, bleiben aber beim Anhalten des Blicks oft „schweben“. Die Symptome variieren stark: Einige Menschen bemerken nur gelegentlich leichte Trübungen beim lesen oder beim blicken, während andere von zahlreichen und deutlich sichtbaren Flecken betroffen sind. Patienten berichten, sie hätten das Gefühl, dass eine Fliege oder Mücke ständig vor dem Auge wäre. Die Diagnose erfolgt hauptsächlich durch eine augenärztliche Untersuchung. Hierbei werden die Pupillen mit Augentropfen erweitert, um dem Arzt einen detaillierten Blick auf den Glaskörper und den Bereich der Netzhaut zu ermöglichen. Dies ist wichtig, um andere, ernstere Augenerkrankungen, wie ein Netzhautriss, auszuschließen. Manchmal kann auch eine optische Kohärenztomographie (OCT) durchgeführt werden, eine bildgebende Untersuchung, die detaillierte Bilder der Netzhaut und des Glaskörpers liefert.

Sind die Glaskörpertrübungen gefährlich?

Glaskörpertrübungen, auch bekannt als „Mouches volantes“ oder „fliegende Mücken“, sind in der Regel nicht gefährlich. Der Betroffene hat das Gefühl, dass eine Mücke ständig vor dem Auge wäre. DIes ist ein typisches Symptom. Sie sind ein häufiges Phänomen, das vor allem im Alter auftritt, wenn sich der Glaskörper, die gelartige Substanz im Auge, verändert. Es tritt ein altersbedingtes Schrumpfen des Glaskörpers ein. Diese Veränderungen können dazu führen, dass kleine Partikel oder Fasern im Glaskörper Schatten auf die Netzhaut werfen, die als schwebende Punkte oder Fäden im Sichtfeld wahrgenommen werden.

In den meisten Fällen sind Glaskörpertrübungen mehr eine Unannehmlichkeit oder ein lästiges Problem als ein ernsthaftes gesundheitliches Problem, welches im laufe des Lebens eintritt. Von den meisten werden die schwarzen Flecken einfach mehr als störend empfunden. Viele Menschen gewöhnen sich mit der Zeit an die Trübungen, und sie können weniger auffällig oder störend werden.

Es gibt jedoch Situationen, in denen Glaskörpertrübungen ein Hinweis auf ernstere Augenprobleme sein können. Zum Beispiel kann eine plötzliche Zunahme von Trübungen, das Auftreten von Lichtblitzen oder eine Veränderung im Sehvermögen ein Anzeichen für eine Netzhautablösung, Glaskörperabhebung oder andere ernsthafte Erkrankungen des Auges sein. In solchen Fällen ist es wichtig, schnell einen Augenarzt aufzusuchen.

Behandlung und Management der Glaskörpertrübungen

In den meisten Fällen erfordern Glaskörpertrübungen keine medizinische Behandlung. Die meisten Menschen gewöhnen sich mit der Zeit an ihre Präsenz, und die Wahrnehmung der Trübungen kann weniger auffällig werden. Wenn jedoch die Trübungen das Sehen erheblich beeinträchtigen, können in seltenen Fällen Behandlungsmöglichkeiten, wie einer Laser oder operative Behandlung in Betracht gezogen werden. Selbstverständlich sollte eine ausgiebige Untersuchung der Netzhaut zuvor erfolgen:

• Laserbehandlung (Vitreolyse): Hierbei wird ein spezieller Laser eingesetzt, um die Trübungen zu zerteilen oder zu verkleinern, wodurch sie weniger sichtbar werden.
• Vitrektomie: Dies ist ein chirurgischer Eingriff. Bei dieser Operation wir der Glaskörper operativ entfernt und durch eine klare Lösung ersetzt. Diese operative Entfernung des Glaskörpers ist eine invasive Methode und wird normalerweise nur in schweren Fällen angewendet.
  Es ist wichtig zu beachten, dass beide Verfahren Risiken bergen und daher sorgfältig mit einem Augenarzt besprochen werden sollten.

Vorbeugung und Lebensstil

Es gibt keine direkte Methode, um Glaskörpertrübungen zu verhindern, da sie meistens eine natürliche Alterserscheinung sind. Ein gesunder Lebensstil kann jedoch dazu beitragen, das allgemeine Risiko von Augenproblemen zu verringern:

• Augenschutz: Schutzbrillen tragen, um Verletzungen zu vermeiden.
• Regelmässige Augenuntersuchungen: Besonders wichtig für Personen mit erhöhtem Risiko, wie z.B. bei Myopie oder Diabetes.
• Gesunde Ernährung und Nichtrauchen: Eine ausgewogene Ernährung, die reich an Vitaminen und Antioxidantien ist, kann die allgemeine Augengesundheit unterstützen.

Zusammenfassung

Glaskörpertrübungen, auch bekannt als „Mouches volantes“ oder „fliegende Mücken“, sind kleine, scheinbar schwebende Flecken oder Fäden, die im Sichtfeld erscheinen. Sie entstehen durch Veränderungen im Glaskörper, einer gelartigen Substanz im Auge, und sind meistens harmlos. Diese Trübungen treten häufiger im Alter auf, können aber auch durch Faktoren wie Kurzsichtigkeit, Augenverletzungen oder -operationen begünstigt werden. Die Symptome variieren, wobei viele Menschen kleine, bewegliche Schatten wahrnehmen, die besonders gegen helle Hintergründe sichtbar sind.

Eine Behandlung der Glaskörpertrübung ist in den meisten Fällen nicht erforderlich. Einige Menschen können sich jedoch an die Trübungen im Glaskörper und Flecken im Sichtfeld gewöhnen, und die Wahrnehmung kann mit der Zeit weniger auffällig werden. Bei stärkeren Trübung und stärker einhergehenden Beeinträchtigungen des Sehvermögens kann die Glaskörpertrübungen durch eine Vitrektomie oder Laserbehandlung Abhilfe verschaffen.

Es ist wichtig, bei Veränderungen im Sehvermögen oder einer plötzlichen Zunahme von Trübungen einen Augenarzt aufzusuchen, um ernsthafte Augenprobleme auszuschliessen. Im Kanton Graubünden stehen unsere erfahrene Augenärzte in Chur bereit, um bei der Abklärung und Behandlung von Glaskörpertrübungen zu helfen und professionelle Unterstützung zu bieten. Regelmässige augenärztliche Untersuchungen sind empfehlenswert, um die Gesundheit der Augen zu überwachen und mögliche Probleme frühzeitig zu erkennen. Vereinbaren Sie noch heute Ihren Augenarzt Termin.