Biometrie des Auges

Dr. med. (H) Szabina Kovacs

Ihre Fachärztin für Augenheilkunde

Inhaltsverzeichnis:

1.Optische Biometrie als präzise Methode zur Augenvermessung

2.Anwendungsbereich

3.Genaues Bild vom Augapfel und dessen Werten

4.Biometrie per Pentacam

biometrie

Die Biometrie des Auges bezeichnet ein Verfahren für eine präzise Vermessung der anatomischen Eigenschaften des Auges. Sie ist auch als Augenbiometrie bekannt und ist der aktuelle Standard für die Berechnung der Stärke intraokularer Linsen (IOL) in der klinischen Praxis. Die Augenvermessung erfolgt je nach Methode regelmässig mittels Laserlicht (optische Biometrie), Ultraschall (Augenvermessung mit Ultraschall; Ultraschall-Untersuchung) oder per Pentacam. Bei biometrischen Daten handelt es sich um physische Merkmale wie etwa ein Fingerabdruck, die Gesichtserkennung sowie Retina-Scans.

Optische Biometrie als präzise Methode zur Augenvermessung

Die optische Biometrie erweist sich als präziseste Methode, um die Achsenlänge des Augapfels und deren Teilabschnitte zu messen. Die biometrische Messung umfasst auch die Tiefe der Vorderkammer und die Stärke der Linse mithilfe eines ungefährlichen Lasers. Auch die Hornhautdicke und die Hornhautradien sind präzise messbar. Die genannten Werte werden insbesondere benötigt, um die einzusetzende Linse bei der Operation des grauen Stars (Katarakt) zu messen. Auch bei anderen chirurgischen Eingriffen am Auge kommt die Biometrie zur Anwendung.

Für Sie als Patient erfolgt die optische Biometrie ohne Berührung, das heisst, dass keine Geräte oder Messinstrumente Ihr Auge berühren. Die Messung findet entlang der Sehachse statt, weshalb sie einen grösstmöglichen Schutz gegen unbemerkte Messfehler gewährleistet. Es kommt ein schwacher, ungefährlicher Laser zum Einsatz. Die optische Biometrie ist weniger fehleranfällig als die herkömmliche Messung von Augapfellänge und Hornhautkrümmung mittels Ultraschall oder Keratometer. Wenn die Linsentrübung sehr stark ist oder eine spezielle Form davon vorliegt, ist diese Untersuchungsmethode im Gegensatz zum Ultraschall hingegen nicht erfolgreich.

Anwendungsbereich

Die optische Biometrie ist empfehlenswert, wenn es darum geht, die postoperative Brechkraft möglichst exakt zu erzielen. Bei Patienten, die vor einer Operation des grauen Stars stehen, wenden Augenärzte diese Untersuchung an. Dies ergibt sich daraus, dass im Zuge dieser Operation die trübe Augenlinse des Patienten durch eine klare künstliche Linse ersetzt wird. Die Augenärzte benötigen möglichst exakte Messwerte, um die optimale Dioptrienstärke der Kunstlinse zu ermitteln. Sie können mittels optischer Biometrie Parameter wie die Hornhautkrümmung, die Länge des Augapfels, die Vorderkammertiefe und die Linsendicke präzise bestimmen. Mit einem genauen Messergebnis liegen gute Voraussetzungen vor, um die Stärke der Kunstlinse optimal berechnen zu können. Dies ist auch wichtig, um die gewünschte Brechkraft, die wir als Augenärzte in einem persönlichen Gespräch mit Ihnen festlegen, zu erreichen.

Genaues Bild vom Augapfel und dessen Werten

Mittels optischer Biometrie machen sich Ärzte ein genaues Bild über den Augapfel und dessen Masse, das betrifft insbesondere diese Werte:

– Brechkraft

– Achsenlänge: Augapfellänge von der Hornhaut bis zur Netzhaut

– Vorderkammertiefe: Entfernung zwischen Hornhaut und Augenlinse

– Hornhautdicke

– Hornhautkrümmungsradius (Keratomie)

Diese Untersuchung bewährt sich nicht nur, um allfällige Therapiemethoden herauszufinden, sondern eignet sich auch zur Prognose möglicher Behandlungserfolge.

Biometrie per Pentacam

Die Biometrie kann auch mittels Pentacam durchgeführt werden. Bei dieser Methode vermisst eine automatisch rotierende Kamera innerhalb weniger Sekunden den vorderen Augenabschnitt mit Hornhaut, Vorderkammer und Augenlinse. Dabei fertigt die Pentacam ein dreidimensionales Bild an, auf dem Augenärzte allfällige Veränderungen an der Hornhaut, Regenhaut oder der Linse frühzeitig erkennen können. Im Gegensatz zur optischen Biometrie deckt diese Vermessungsmethode nur den vorderen Augenbereich ab. Sie bewährt sich, um Veränderungen der Hornhaut zu ermitteln und die Dicke der Hornhaut bei der Glaukom-Diagnose festzustellen. Auch im Vorfeld von LASIK-Behandlungen und zur Analyse der Linsentrübung bietet sich die Biometrie mittels Pentacam an.