Mit der Tonometrie dem Grünen Star vorbeugen

Dr. med. (H) Szabina Kovacs

Ihre Fachärztin für Augenheilkunde

Inhaltsverzeichnis:

1.Augendruckmessung mit dem Tonometer

tonometrie

Augeninnendruck beziehungsweise Augendruck ist ein auf der Augeninnenwand lastender physikalische Druck. Er wird, ebenso wie der Blutdruck, in mmHg gemessen. mmHg ist die Abkürzung für Millimeter Quecksilbersäule als Messwert des Blutdruckes. Der Messwert wird immer paarweise angegeben. Der höhere systolische Wert steht an erster und der niedrigere diastolische Wert an zweiter Stelle.

Der Augendruck eines Gesunden liegt, abhängig von Alter, Körperposition, Puls und Tageszeit, zwischen 10 und 20 mmHg. Umgekehrt ist ein erhöhter bis höherer Augeninnendruck ungesund. Die dadurch bedingte und mit Abstand häufigste Augenkrankheit ist das Glaukom, eher bekannt als Grüner Star. Diese Bezeichnung hat ihren Ursprung in dem griechischen Wort glaukós, ins Deutsche übersetzt hell, glänzend oder leuchtend. Die Iris als Regenbogenhaut verfärbt sich entzündungsbedingt blaugrau – aus dieser Farbgebung wurde im Volksmund im Laufe der Zeit meerfarben respektive Grün.

Das durch erhöhten Augendruck auftretende Glaukom schädigt den Sehnerv – zunächst eher unmerklich, nach und nach stärker bis hin zur Erblindung. Oftmals bleibt über Jahre hinweg der erhöhte Augeninnendruck unbemerkt, und somit auch das Nachlassen der Sehkraft. Vor diesem Hintergrund ist es empfehlenswert bis notwendig, mit der Tonometrie den Augendruck vom Augenarzt messen zu lassen, um ein eventuelles Glaukom frühestmöglich zu erkennen und zu behandeln. Ergänzend zur Tonometrie sollte der Sehnerv mit einer Augenspiegelung untersucht werden.

Augendruckmessung mit dem Tonometer

Gemessen wird der Augendruck mit dem Tonometer als einem modernen Instrument der Augenheilkunde. Für die Tonometrie stehen heutzutage mehrere Behandlungsmethoden zur Auswahl, ohne dass eine Pupillenerweiterung mit Augentropfen notwendig wird. Die Augendruckmessung dauert nur wenige Sekunden, ohne dass es zu einer Berührung mit dem Auge selbst kommt. In jeder modern ausgestatteten Augenarztpraxis wird der Augeninnendruck mit der Non-Contact-Tonometrie gemessen. Dabei wird ein kurzer Luftimpuls auf die Hornhaut gedrückt. Ob sie ausreichend abgeflacht ist, wird automatisch von einer kleinen Infrarotlampe am Tonometer kontrolliert. Wenn das nicht der Fall ist, bricht der Luftimpuls sofort ab. Aus dieser Zeitspanne berechnet das Tonometer den Augeninnendruck. Der ist umso höher, je länger der Luftstoß braucht, um die Hornhaut abzuflachen. Die Tonometrie selbst ist eine absolut risikoarme Augenuntersuchung. Die Hornhaut wird nicht berührt und eine Infektionsgefahr besteht nicht. Es muss hier aber die Hornhautdicke berücksichtigt werden, da sie einen Einfluss auf die Messwerte haben kann. Vergleichbar gering ist das Risiko einer Verletzung der Hornhaut durch den Luftstoss selbst. Die Messung wird mit einer Spaltlampe mit blauem Licht am sitzenden Patienten durchgeführt. Die zweite Methode zur Messung erfolgt mit einer Spaltlampe mit blauem Licht.

Der Augendruck erhöht sich spätestens dann, wenn weniger Kammerwasser als eine klare Flüssigkeit in der vorderen sowie der hinteren Augenkammer abfliesst als produziert wird. Erhöhter Augeninnendruck ist ein wichtiges, keineswegs aber das einzige Leitsymptom für ein Glaukom. Umgekehrt sind hoher Augendruck und Grüner Star kein Junktim. Der höhere Augeninnendruck muss nicht zwangsläufig Schäden an Auge, Sehnerv, Gesichtsfeld, Papille oder Netzhaut hervorrufen. In einem solchen Fall handelt es sich um die okuläre Hypertension als eine singulären Augendruckerhöhung ohne eine glaukomatöse Schädigung von Auge, Netzhaut, Sehnervenkopf oder Nervenfaserschicht.

Auch ein dauerhaft zu niedriger Augeninnendruck kann zum Glaukom, dem allerdings eher seltenen Niederdruckglaukom führen. Zu den Folgen gehören Netzhautablösung oder Schrumpfen des Augapfels.