Epidemische (virale) Bindehautentzündung

Kategorien: BindehautentzündungPublished On: 18. Mai 2022Von 4,1 min read

Dr. med. Richard Nagy

Ärztlicher Leiter, Facharzt für Augenheilkunde

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Inhaltsverzeichnis

epidemische bindehautentzuendung

Was ist eine epidemische Bindehautentzündung?

Die epidemische Entzündung der Binde- und Hornhaut, auch bekannt als Keratokonjunktivitis epidemica, ist eine hoch ansteckende Virusinfektion des Auges. Sie wird durch eine Reihe verschiedener Viren, darunter die Adenoviren, verursacht. Adenoviren sind für eine Vielzahl von Krankheitsbildern verantwortlich. Die Infektion ist in der Regel selbstlimitierend und klingt innerhalb von zwei bis drei Wochen ab.

Das häufigste Symptom bei einer Keratokonjunktivitis ist ein rotes, tränendes Auge, aber es kann auch Juckreiz, Ausfluss und Schmerzen verursachen. Die virale Bindehautentzündung wird am häufigsten durch Schmierinfektion übertragen. Sie kann aber auch durch den Kontakt mit kontaminierten Oberflächen oder Gegenständen wie Türklinken oder Schminkpinseln übertragen werden. Nach der Übertragung kann es bis zu zwei Wochen dauern, bis die Symptome auftreten.

Die epidemische Konjunktivitis ist im Allgemeinen keine ernste Erkrankung, kann aber sehr unangenehm sein. Jeder, der den Verdacht hat, dass er das Adenovirus hat, sollte so schnell wie möglich einen Arzt aufsuchen, um eine Ansteckung zu vermeiden.

Welche Symptome treten bei der Keratokonjunktivitis epidemica auf?

Das häufigste Symptom ist eine Rötung oder Rosafärbung des weissen Teils des Auges. Weitere mögliche Symptome sind:

  • Juckreiz
  • Brennen
  • Tränenfluss
  • Ausfluss aus dem Auge
  • Krustenbildung auf den Augenlidern
  • Lichtempfindlichkeit
  • sandiges Gefühl in den Augen
  • verschwommenes Sehen

Bei den meisten Menschen geht das Virus innerhalb weniger Wochen vorüber und sie erholen sich vollständig. Bei einigen Menschen können die Symptome jedoch mehrere Monate lang anhalten. In der Abheilungsphase einer Keratoconjunctivitis epidemica bilden sich Nummuli. Das sind kleine münzenförmige Immunkomplexe im oberflächlichen Hornhautstroma. Beim Auftreten dieser Hornhauttrübungen sind die Betroffenen nicht mehr ansteckend.

In einigen Fällen kann die Keratoconjunctivitis epidemica auch zu Hornhautgeschwüren und Narbenbildung führen. In seltenen Fällen kann eine virale Bindehautentzündung zu langfristigen Sehstörungen führen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung ist wichtig, um das Risiko von schwerwiegenden Komplikationen zu minimieren.

Diagnostik der Keratokonjunktivitis epidemica

Die häufigste Methode der Diagnose ist die klinische Untersuchung. Eine medizinische Fachkraft achtet auf Anzeichen einer Hyperämie der Bindehaut, Schleimausfluss und ein Augenlidödem. In einigen Fällen kann ein Abstrich des Bindehautsacks zur Laboranalyse entnommen werden.

Darüber hinaus können Ärzte auch eine Fluoreszenzfärbung verwenden, um Viruspartikel in der Hornhaut nachzuweisen. Dieser Test wird am häufigsten eingesetzt, wenn der Verdacht auf einen Ausbruch der Keratokonjunktivitis epidemica besteht.

Bei rechtzeitiger Diagnose und Behandlung kann die Keratoconjunctivitis epidemica in der Regel ohne bleibende Komplikationen abklingen.

Behandlung der epidemischen (viralen) Bindehautentzündung

Eine kausale Therapie ist bei der Keratoconjuctivitis epidemica, verursacht durch Adoneoviren, nicht notwendig. In der Regel töten die Immunzellen die Viren ab und die Bindehautentzündung klingt von selbst ab.

Frei verkäufliche künstliche Tränen und kühle Kompressen können jedoch helfen, die Symptome zu lindern. Benetzende Augentropfen wirken allgemein auch symptomlindernd. Wenn die Symptome fortbestehen oder sich verschlimmern, sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen, da andere Erkrankungen, wie zum Beispiel eine bakterielle Bindehautentzündung, ähnliche Symptome verursachen können.

Die beste Art, eine epidemische Konjunktivitis zu behandeln, besteht darin, die Augen nicht zu berühren oder zu reiben und gute Hygiene zu praktizieren, indem Sie sich häufig die Hände waschen. Die durch die Adenoviren verursachte Infektion verschwindet normalerweise innerhalb von 7-10 Tagen von selbst, aber in einigen Fällen dauert die Entzündung sogar 3 Wochen lang. Wenn Sie Bedenken haben, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt.

Vorbeugung der Keratokonjunktivitis epidemica

Die beste Vorbeugung gegen die Keratokonjunktivitis epidemica ist eine gute Hygiene und das Vermeiden von Berührungen oder Reiben der Augen. Händewaschen ist besonders wichtig, da die Erreger der Infektion das Auge durch den Kontakt mit kontaminierten Oberflächen erreichen können. Vermeiden Sie auch den gemeinsamen Gebrauch von Handtüchern, Kissenbezügen oder anderen persönlichen Gegenständen mit einer Person, die das Virus hat. Darüber hinaus ist es wichtig, alle Oberflächen zu reinigen und zu desinfizieren, die möglicherweise mit dem Virus kontaminiert wurden.

Fazit

Die Epidemische Bindehautentzündung ist eine hochansteckende Virusinfektion, die die Augen befällt. Die Erreger gelangen am häufigsten durch den Kontakt mit kontaminierten Oberflächen oder Gegenständen in das Auge. Zu den Symptomen gehören Rötung, Juckreiz und Ausfluss aus dem Auge. Augentropfen wirken hier symptomlindernd. In den meisten Fällen bildet sich das Virus innerhalb weniger Wochen von selbst zurück. In einigen Fällen können die Symptome jedoch länger anhalten und die Entzündung bildet sich erst nach ein paar Wochen zurück.

Wenn Sie Fragen oder Bedenken bezüglich einer epidemischen Bindehautentzündung haben, wenden Sie sich unbedingt an unsere Augenärzte in Chur. Eine frühzeitige Diagnose und Therapie ist wichtig, um ernsthafte Komplikationen zu vermeiden. Mit der richtigen Behandlung erholen sich die meisten Menschen vollständig, ohne dass es zu dauerhaften Sehstörungen kommt.

Quellen

  • Timothy L Jackson: Moorfields Manual of Ophthalmology, third edition, Seite 146-148.
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