Augenflimmern (Flimmerskotom) – Das könnte die Ursache sein!

Kategorien: Gesichtsfeldausfall - SkotomPublished On: 18. November 2021Von 4,8 min read

Dr. med. Gabriele Valaisaite

Fachärztin für Augenheilkunde

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Inhaltsverzeichnis

Augenflimmern

Das Augenflimmern tritt in der Regel am Rand des Sichtfeldes auf und stellt somit ein visuelles Phänomen – wir zeigen, was dagegen helfen könnte.

 

Augenflimmern

 

Das Augenflimmern (Flimmerskotom) ist eine Sehstörung, welche am Rand des Sichtfeldes entsteht und somit ein visuelles Phänomen darstellt. Die Betroffenen berichten von Schneeflocken vor den Augen oder kleine Punkte, welche sich bewegen. Die Ursachen sind vielfältig, genauso wie auch eine mögliche Behandlung dessen.

 

Welche Symptome hat das Augenflimmern?

 

Das Augenflimmern kann durch verschiedene Arten erscheinen, so zum Beispiel durch Lichtblitze oder aber auch durch flimmernde Lichterscheinungen (Photopsie). Diese Störungen treten abrupt auf und gehen mit einer erhöhen Lichtempfindlichkeit einher oder durch eine Beeinträchtigung der Wahrnehmung.

 

Das Augenflimmern kann auch eine Augenmigräne ankündigen, wenn es sich um eine kurze, aber einseitige Erscheinung handelt, welche in etwa 10 Minuten wieder vorüber ist. Bei einer Migräne mit Aura können die Beschwerden bis zu 30 Minuten anhalten. Die Beschwerden sind unangenehm, da es auch zu weiteren Beschwerden kommt:

 

  • Nackenschmerzen durch Verspannungen
  • Rückenschmerzen
  • Kopfschmerzen
  • Übelkeit und Erbrechen

 

Welche Ursache hat das Augenflimmern?

 

Das Augenflimmern ist an sich keine Augenerkrankung, sondern tritt für gewöhnlich als Symptom einer Grunderkrankung auf. Die Ursachen dafür sind aber nicht geklärt. Es gibt diverse Erkrankungen, welche in Verbindung gebracht werden, so unter anderem die Migräne.

 

Augenmigräne oder Migräne mit Aura

 

Sollten die Symptome wiederholt entstehen, dann könnte eine Durchblutungsstörung (Gefässspasmen) im Gehirn vorliegen, dies wird zumindest aktuell vermutet. Eine weitere Ursache kann aber auch die Augenmigräne (ophthalmoplegische Migräne) sein, welche eine oder mehrere Nerven der Okulomotorik (zuständig für Augenbewegungen und Versorgung) betrifft.

 

Aktuell vermuten Mediziner, dass ein Ungleichgewicht von Hemmung und Erregung bei den Nerven – welche mit dem Sehnerv verbunden sind – besteht. Eine wissenschaftliche Bestätigung steht aktuell noch aus.

 

Medikamente, Stress und Verspannungen aus Auslöser

 

Harmlose Ursachen wie Verspannungen im Nacken-Schulter-Bereich, Stress, Medikamente, körperliche oder geistige Belastungen und Kreislaufstörungen können das Augenflimmern ebenfalls verursachen. Eine körperliche Anstrengung führt so zum Anstieg von Blutdruck und Puls sowie möglicherweise zu einer Unterzuckerung, die sich dann ebenfalls in einem Augenflimmern äussern kann.

 

Schwangerschaftsvergiftung als Ursache

 

Sollte das Augenflimmern während einer Schwangerschaft entstehen, dann ist eine Schwangerschaftsvergiftung (Gestose) nicht ausgeschlossen. Es kommt zu diversen Begleitsymptomen wie Kopfschmerzen, Schwindel oder auch zu Oberbauchbeschwerden mit Erbrechen und Übelkeit. Eine Schwangerschaftsvergiftung sollte eine Überlastung dar des mütterlichen Organismus. Dies muss frühzeitig erkannt werden, da ansonsten Lebensgefahr besteht.

 

Grüner Star

 

Wenn es zu Sehstörungen kommt und dies immer häufiger, dann ist das ein Anzeigen auf eine Augenkrankheit, welche behandelt werden muss. Eine solche Augenkrankheit wäre ein Grüner Star (Glaukom), diese sorgt für das bekannte Augenflimmern aber auch zu weiteren Symptomen wie Kopfschmerzen und Verdunklungen im Gesichtsfeld. Unsere Notfallpraxis in Chur steht Ihnen zur Verfügung!

 

Wie erfolgt die Behandlung?

 

Das Augenflimmern ist harmlos, hierdurch kommt es zu keinen weiteren Schädigungen oder ähnlichem. Da das Augenflimmern zwischen 10 bis 30 Minuten anhalten kann, ist es durchaus eine Beeinträchtigung der Lebensqualität und stellt somit auch eine Belastung dar. Die Behandlung erfolgt durch das Therapieren der Grunderkrankung.

 

Viele Betroffene können Triggerfaktoren benennen, das wäre unter anderem Anspannung, Stress oder die Arbeit vor dem Computer über eine lange Zeit hinweg. Damit diese Trigger künftig vermieden werden können, sollten häufiger Pausen eingelegt werden und genügend Schlaf sollte eingeholt werden.

 

Die Symptome selbst können verringert oder gelindert werden, wenn beim Augenflimmern sich in einem reizarmen und abgedunkelten Raum befunden wird.

 

Vorsicht: Sollte das Symptom über eine Stunde anhalten, dann ist dies ein Hinweis auf eine Augenerkrankung. Das Flimmerskotom sollte immer zuerst auch von einem Augenarzt untersucht werden, damit eine Einschätzung erfolgen kann.

 

Sollte der Augenarzt keine Augenerkrankung oder eine Sehschwächung finden können, dann erfolgt eine Überweisung zu einem Facharzt (beispielsweise Internist oder Kardiologen). Durch ein grosses Blutbild oder einer neurologischen Untersuchung kann die Ursache hierfür eingegrenzt werden.

 

Kann das Augenflimmern vorgebeugt werden?

 

Sollte das Augenflimmern während einer Migräne entstehen, dann sollte die Ursache für die Migräne untersucht werden, denn möglicherweise kann die Migräne an sich vermieden werden. Eine sehr hilfreiche Methode ist aber, dass die Augen entspannt und entlastet werden, das kann stattfinden in einem dunklen Raum ohne helle Lichtquellen.

 

Eine vorbeugende Wirkung hat aber auch qualitativer Schlaf, denn eine Überanstrengung der Augen wird somit entgegengewirkt. Zusätzlich können Massagen im Nacken- und Schulterbereich helfen, dass Spannungskopfschmerzen und auch der Migräne vorgebeugt werden kann.

 

Häufig ist es aber auch ein falscher Umgang mit Stress, welcher zu diesem Symptom führen kann. Es ist zu empfehlen, dass ein autogenes Training, eine Hypnotherapie oder Techniken zum Stressabbau erlernt werden.

 

Augen richtig versorgen und schützen

 

Zu empfehlen ist ausserdem, dass die Augen stets gut versorgt werden. Auf eine ausreichende Zufuhr von Stoffen wie Zink, Omega-3-Fettsäuren und Vitamin-B sollte geachtet werden.

 

Das Auge selbst kann geschützt werden durch regelmässige Pausen von der Bildschirmarbeit oder auch durch Trainings- und Entspannungsübungen, welche absolviert werden, um die Augen zu entlasten und zu entspannen.

 

Zusammenfassung zum Augenflimmern

 

Das Augenflimmern lässt sich nicht vermeiden, jedoch ist es ein harmloses Symptom. Sollte das Symptom aber über eine Stunde anhalten, dann könnte eine Augenerkrankung vorliegen. Das Augenflimmern selbst kann verhindert werden, indem Triggerfaktoren (wie zum Beispiel Migräne) umgangen werden.

 

 

 

Quellen

 

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